Kryptosteuern in Thailand

Kryptowährungen sind in den letzten 2 Jahren in Thailand - der zweitgrößten Volkswirtschaft in Südostasien - sehr populär geworden, es sollen sogar mehr Anleger und Händler im Land geben als in den USA. Die geplante Kapitalertragssteuer auf den Handel mit Kryptowährungen wurde von der Regierung mit Beschluss zum 8. März 2022 wieder einkassiert. Das sind erst mal gute Nachrichten. Allerdings ist der Handel mit Krypto nur unter bestimmten Voraussetzungen steuerfrei.

Dass die Regierung mit ihrer Gesetzesvorlage zurückgerudert ist, zeigt aber, dass das Land für Unternehmensgründung, Investoren und Innovationen auf diesem Gebiet interessant und beliebt sein und bleiben will. Allerdings ist seit dem 1. April die Verwendung von Kryptowährungen als Zahlungsmittel innerhalb von Thailand für Waren und Dienstleistungen nicht mehr erlaubt. Als Begründung wird von der Börsenaufsichtsbehörde angeführt, man wolle Cyberkriminalität erschweren und die finanzielle Stabilität des Landes sichern. Damit werden Kryptowährungen zu einem digitalen Asset. Der Boom der Krypto-Branche im Land wird dadurch nicht gehemmt.

Wie werden Kryptowährungen in Thailand versteuert?

Für in Thailand ansässige Personen sind Kapitalerträge und passive Einnahmen aus Kryptowährungen dann steuerfrei, wenn diese „nicht“ in Thailand erwirtschaftet werden. Die Einkünfte dürfen mit keiner Tätigkeit in Thailand verknüpft sein. Der Gewinn oder die Einnahmen aus ausländischen Geschäften sollte im laufenden Steuerjahr auf ein Konto außerhalb Thailands ausgezahlt werden. Im folgenden Steuerjahr dürfen die Einkünfte dann aber frei im Inland verwendet oder überwiesen werden und bleiben in Thailand steuerfrei. Kapitalertragssteuer, Abgeltungssteuer und ähnliche Steuern entfallen.
Würde innerhalb des aktuellen Steuerjahres Einkommen aus dem gleichen Jahr auf ein Inlandskonto in Thailand überwiesen, würden bis zu 35 % Einkommensteuer anfallen.

Kryptosteuern in Thailand für Privatpersonen

Auslandseinkünfte sind steuerfrei. Die geplante Quellensteuer für Gewinne aus Kryptogeschäften ist vom Tisch. Zunächst einmal befristet von April 2022 bis Ende Dezember 2023 gilt weiter Steuerfreiheit für Gewinne aus Besitz und Handel mit Kryptowährungen. Die beschlossene Mehrwertsteuer bei Transfers auf inländischen Börsen ist auch gekippt, solange man behördlich dafür registrierte Börsen nutzt.

Nur wenn man innerhalb des Landes mit Kryptowährungen handelt und/ oder inländische Bankkonten sowie Kryptobörsen nutzen würde, dann sind Gewinne als Einkommen zu versteuern, und zwar zwischen 10% bis 35% Einkommensteuer ab einem steuerfreien Betrag von 300,000 THB.

Steuern für Kryptounternehmen

Bei thailändischen Unternehmen werden Steuern auf das weltweit erzielte Nettoeinkommen erhoben. Die Körperschaftsteuersatz (Corporate Income Tax) für Unternehmen mit eigener Rechtspersönlichkeit beträgt 20 % des Nettogewinns. Verluste aus dem Besitz oder Handel von Kryptowährungen aus ein und demselben Steuerjahr können mit Gewinnen gegeneinander aufgerechnet werden.

Das Kabinett genehmigte Steuererleichterungen für direkte und indirekte Investitionen in Start-ups - wozu auch Kryptounternehmen zählen. Investoren, die mindestens zwei Jahre in Start-ups investieren, wird eine Steuervergünstigung für 10 Jahre bis Juni 2032 angeboten.

Erfahren Sie hier mehr zu Kryptowährungen und Steuererklärung - Das müssen Sie beachten.

Krypto-Mining in Thailand

Das Staking und Mining von Krypto-Währungen ist legal. Gewinne aus dem Erzeugen von digitalen Werten innerhalb von Thailand sind als Einkommen bzw. Gewinn zu versteuern. Auch hier können Verluste des gleichen Steuerjahrs mit Gewinnen verrechnet werden.

Es kommt bei Privatpersonen für inländische Aktivitäten die bereits erwähnte Einkommensteuer bis zu 35% und für Unternehmen die bereits erwähnte Körperschaftsteuer von 20% zur Anwendung.

Geldwäschebekämpfung

Seit September 2021 verlangt das Thai Anti-Money Laundering Office (AMLO) von lokalen Krypto-Börsen bei einer Kontoeröffnung sowie bei Transaktionen die auch bei Banken üblichen KYC Verfahren einzusetzen.

Es gibt keine Meldepflicht für Vermögen und Gewinne im Ausland.

Fazit – Kryptowährungen in Thailand

Thailand ist bei richtiger Gestaltung ein guter Standort, um Einkommen aus dem Besitz und Handel mit Kryptowährungen steuerfrei zu vereinnahmen. Auslandseinkommen können steuerfrei vereinnahmt werden und Erträge aus dem Besitz und Handel mit Kryptowährungen können als Kapitalerträge und passive Einnahmen aus Auslandseinkommen gewertet werden.

Thailand gehörte bis Mitte 2021 noch zu den extremen Kritikern der Kryptobranche. Regierung, Behörden und Zentralbank haben aber auf Widerstand gegen Verbote und geplante Besteuerungen sowie auf das enorme Interesse an Kryptowährungen reagiert. Mit der Möglichkeit, auch bei inländischen Aktivitäten und Erträgen aus Handel und Besitz aus Kryptowährungen die Verluste gegen Gewinne aufzurechnen, bietet Thailand etwas, dass nur ganz wenige Ländern ermöglichen.

Ende 2022 will Thailand eine eigene Central Bank Digital Currency (CBDC - digitales Zentralbankgeld) vollumfänglich freigeben und bereitstellen. Seit 1. April ist die Verwendung von Kryptowährungen als Zahlungsmittel für Güter und Dienstleistungen in Thailand nicht mehr erlaubt. Dies hat aber keine Auswirkungen auf den Handel, Neugründung von Krypto-Startups oder den legalen Besitz von Kryptos – welches jetzt als digitale Assets und nicht als Währung gewertet werden.

Erfahren Sie hier mehr über Kryptomining und über Kryptowährung kaufen und investieren.

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