Kryptosteuern in Panama

Panama ist ein territoriales Steuersystem. Wenn Sie bereits steuerlich in Panama ansässig sind, zahlen Sie nur Steuern auf Vermögenswerte, die sich physisch in Panama befinden. Das bedeutet, dass Krypto-Vermögenswerte wie Bitcoin oder Ether nicht der Kapitalertragsteuer unterliegen, da diese keinen physischen Standort haben.

Wie werden Kryptowährungen in Panama versteuert?

Es gibt keine Blockchain- oder kryptospezifischen Vorschriften in Panama. Die Bankenaufsicht SBP sowie die Börsenaufsichtsbehörde SMV haben sich hierzu lediglich unverbindlich ausgesprochen. Im Jahr 2018 hat die SBP mitgeteilt, dass Kryptowährungen außerhalb ihrer Zuständigkeit liegen. Ebenfalls veröffentlichte der SMV eine Stellungnahme im selben Jahr, in der bestätigt wurde, dass:

• Kryptowährungen nicht als Wertpapiere gelten.

• Kryptowährungen keine Währungen sind und daher der Austausch von Kryptowährungen nicht als FOREX-Aktivität in Betracht gezogen wird.

• Die Durchführung von Aktivitäten im Zusammenhang mit Kryptowährungen keine Lizenz benötigt.

• Maklerhäuser Kryptowährungen nicht anbieten noch Kunden diesbezüglich beraten dürfen.

Derzeit gibt es keine gerichtlichen Präzedenzfälle, die Kryptowährungen als Geldinstrumente, Wertpapiere, Währungen oder digitale Vermögenswerte anerkennen.

Auch wenn es an Rechtskraft mangelt, gibt es in der Nationalversammlung von Panama einen Gesetzentwurf, der Kryptowährungen und Transaktionsformen regelt. Der Entwurf regelt speziell das Geschäft von Kryptobörsen und erfordert eine Lizenz, die von der Generaldirektion für elektronischen Handel ausgestellt wird. Dieser Gesetzesentwurf wird noch viele Anpassungen benötigen, bevor er in Kraft tritt.

Die Zukunft der Kryptosteuern in Panama

Panama macht bedeutende Fortschritte, Kryptowährungen zu einem legalen Zahlungsmittel für zivil-, handels- und steuerrechtliche Zwecke zu machen. Am 6. September stellte der unabhängige panamaische Kongressabgeordnete Gabriel Silva einen Gesetzentwurf vor, der die Verwendung von Kryptowährungen durch Bürger, Investoren und Unternehmen im ganzen Land regeln soll.

Laut dem von Silva geteilten Gesetzentwurf würde die neue Gesetzgebung juristischen und natürlichen Personen mit Sitz in Panama ermöglichen, frei über die Verwendung von Krypto-Assets, einschließlich, aber nicht beschränkt auf Bitcoin und Ethereum, als Zahlungsmittel für alle zivilen oder kommerziellen Zwecke zu entscheiden.

Darüber hinaus enthält der Gesetzentwurf unter anderem Vorschläge zur Migration öffentlicher Aufzeichnungen auf Blockchains und zur Digitalisierung von Rechts- und Verwaltungsakten mithilfe von Blockchains. Die Integration von Smart Contracts und dezentralisierten, autonomen Organisationen (DAOs) sind ebenfalls Hauptziele des Gesetzentwurfs.

Fazit – große Steuervorteile bei mangelnden rechtlichen Rahmenbedingungen

Kryptowährungen sind derzeit legal in Panama und unterliegen keinen steuerlichen Vorschriften. Dies liegt jedoch nicht an einer progressiven Gesetzgebung, sondern vielmehr an mangelnden rechtlichen Rahmenbedingungen. Der Staat scheint jedoch der Nutzung und Etablierung von Blockchain-Technologie und Kryptowährungen gegenüber aufgeschlossen zu sein.

Es kann deshalb davon ausgegangen werden, dass entweder durch ein Gesetz der Nationalversammlung oder durch Verwaltungsvorschriften der SBP und/oder SMV in naher Zukunft rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, um Blockchains und Kryptowährungen in das Wirtschafts- und Steuersystem einzugliedern. Jedoch lässt sich das Resultat bis dato nur schwer abschätzen, was Anleger unbedingt berücksichtigen sollten, bevor sie aufgrund der derzeitigen Steuervorteile nach Panama auswandern.

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