Kryptosteuern in Deutschland

Kryptowährungen in Deutschland werden als Privatvermögen betrachtet, was bedeutet, dass sie einer individuellen Einkommensteuer unterliegen. Was Kryptosteuern in Deutschland angeht, gibt es aber einen wichtigen Vorteil für Anleger, denn Kryptowährungen werden nur dann besteuert, wenn sie innerhalb von einem Jahr wieder verkauft werden. Bis zu einem Freibetrag von 600 Euro pro Kalenderjahr bleiben Gewinne aus Kryptoverkäufen zudem steuerfrei. Es kann sich für einige Anleger also durchaus lohnen, ihre Kryptowährungen in Deutschland langfristig zu halten, um steuerfreie Einkünfte zu erzielen.

Die wichtigsten Kryptosteuern in Deutschland

Während in Deutschland bestimmte Kryptogeschäfte wie kurzfristige Trades, Mining und Staking besteuert werden, sind die allgemeinen Steuervorschriften für Kryptowährungen weitaus freundlicher, als in vielen unserer Nachbarländer. Das liegt vor allem daran, dass Kryptowährungen wie der Bitcoin nach den deutschen Steuergesetzen nicht als Eigentum behandelt werden und deshalb unter den privaten Verkauf von Vermögenswerten fallen.

Als private Veräußerung sind die Gewinne aus Kryptowährungen in Deutschland nach einer Haltedauer von einem Jahr vollständig von der Steuer befreit. Darüber hinaus bleiben alle Einkünfte aus dem Handel mit Kryptowährungen bis zu einer Grenze von 600 € pro Jahr steuerfrei. Wer seine Kryptowährungen also als langfristige Geldanlage nutzt, kann damit in Deutschland steuerfreie Einkünfte erzielen. In Deutschland müssen Sie in folgenden Fällen keine Steuern auf Kryptogewinne zahlen:

• Wenn Sie Kryptowährungen verkaufen, die Sie 1 Jahr oder länger besessen haben

• Wenn der Gesamtgewinn aus Ihren Krypto-Aktivitäten weniger als 600 Euro pro Jahr beträgt

• Wenn Sie Kryptowährungen, die zum Staking verwendet wurden, 10 Jahre nach dem Kauf veräußern

Wann müssen Steuern auf Kryptowährungen gezahlt werden?

Wenn Kryptowährungen länger als ein Jahr gehalten wurden, ist der Verkauf in Deutschland steuerfrei, unabhängig davon, wie viel Gewinn beim Verkauf erzielt wurde. Natürlich gibt es aber auch viele Szenarien, in denen Kryptowährungen in Deutschland steuerpflichtig sind. In folgenden Fällen müssen Sie Steuern abführen:

• Wenn Kryptowährungen im ersten Jahr wieder verkauft werden und ein Gewinn von mehr als 600 € erzielt wird

• Wenn Kryptowährungen, die beim Staking eingesetzt wurden, innerhalb von 10 Jahren nach dem Kauf verkauft werden

• Wenn durch Krypto-Mining, Staking oder anderweitig ein Einkommen aus Kryptowährungen erzielt wird

Wie hoch sind die Kryptosteuern in Deutschland?

Um Einkünfte durch Kryptowährungen zu besteuern, wird in Deutschland der individuelle Einkommensteuersatz verwendet. Neben der Einkommensteuer muss außerdem der Solidaritätszuschlag gezahlt werden, der auf 5,5 % der Einkommensteuer begrenzt ist. Folgende Steuerklassen gelten für Alleinstehende, bzw. Verheiratete:

• Bis zu 9.744 € für Alleinstehende, bis zu 19.488 € für Verheiratete – 0 %

• Bis zu 57.918 € für Alleinstehende, bis zu 115.836 € für Verheiratete – 14 - 42 %

• Bis zu 274.612 € für Alleinstehende, bis zu 549.224 € für Verheiratete – 42 %

• Mehr als 274.612 € für Alleinstehende, mehr als 549.224 € für Verheiratete – 45 %

Krypto-Mining in Deutschland

Das Krypto-Mining in Deutschland wird als sonstiges Einkommen besteuert und alle Nettogewinne aus der Veräußerung der Krypto-Vermögenswerte sind steuerpflichtig. Es gilt allerdings auch hier der Zeitraum für die Steuerbefreiung, das heißt, wenn Kryptowährungen für länger als ein Jahr gehalten werden, ist der daraus resultierende Gewinn von der Besteuerung befreit.

Können Krypto-Transaktionen nachverfolgt werden?

Innerhalb der EU gibt es strenge Richtlinien zur Bekämpfung von Geldwäsche und Kundendaten können zwischen den EU-Mitgliedstaaten ausgetauscht werden, um Geldwäsche und anderen illegalen Aktivitäten vorzubeugen. Wenn Sie also ein Benutzerkonto bei einer europäischen Börse für Kryptowährungen haben, dann ist es wahrscheinlich, dass das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) bereits Ihre Daten hat.

Eine neue EU-Richtlinie über die gemeinsame Nutzung von Daten wird dem BZSt zudem bessere Möglichkeiten geben, zu überprüfen, ob jemand Kryptowährungen besitzt. Das deutsche Finanzamt wird dann wahrscheinlich auch die Befugnis haben, die Konten von Krypto-Unternehmen zu prüfen, um einen Einblick in sämtliche Krypto-Vermögenswerte zu erhalten.

Kryptowährungen auf der Steuererklärung

Wenn Sie in einem Geschäftsjahr Kryptowährungen gekauft oder verkauft haben, müssen Sie dies in Ihrer Einkommensteuererklärung angeben. Um die Steuern für Kryptowährungen in Deutschland einzureichen, benötigen Sie zwei Formulare: das Hauptformular ESt 1 A für allgemeine Einkünfte, sowie Anlage SO für Ihre Kryptoeinkünfte. Das deutsche Steuerjahr läuft vom 1. Januar bis zum 31. Dezember und der Steuertermin ist der 31. Juli. Fällt dieser Tag jedoch auf ein Wochenende, wird er auf den nächsten Werktag verschoben.

Erfahren Sie hier mehr zu Kryptowährungen in Steuererklärungen.

Fazit – Kryptosteuern in Deutschland

In Deutschland sind die meisten Krypto-Aktivitäten steuerpflichtig und müssen über die Einkommensteuer abgerechnet werden. Es gibt aber auch einige Situationen, in denen Kryptowährungen nicht versteuert werden müssen. In Deutschland unterliegen bestimmte Vermögenswerte nämlich nicht der Steuer, wenn sie länger als ein Jahr gehalten werden. Wer seine Krypto-Vermögenswerte also als langfristiges Investment nutzt, kann damit in Deutschland nach wie vor steuerfreie Einkünfte erzielen. Für Mandanten, die regelmäßig hohe Einkünfte aus Kryptowährungen erzielen, ist Deutschland aufgrund der hohen Steuerbelastung allerdings ungeeignet.

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